Barcode Technik

 
 
 
 
 

Barcode-Technik

 

Barcode-Technik macht Waren maschinenlesbar und zeichnet sich durch eine große Anwendungsvielfalt aus. Alle sequentiellen Erfassvorgänge die zuvor durch manuelles Protokollieren oder Eingabe von Nummern in Datenverarbeitungsanlagen getätigt wurden, konnten durch die Barcode-Technik erheblich rationalisiert werden. Ein großer Vorteil des Systems ist es, dass menschliche Fehler durch Vertippen oder Verschreiben ausgeschlossen werden können. Die einwandfreie Funktion setzt den Sichtkontakt zwischen dem Scanner als Lesegerät und dem Strichcode voraus.

 

 

Entwicklung und Geschichte

 

Die Barcode-Technik entstammt einer Entwicklung, die auf das Jahr 1949 zurückgeht. Durchgesetzt hatte sich das Verfahren nach zahlreichen Pilotprojekten hingegen erst in den 1970er Jahren. Ein legendärer Kaugummi war das erste Produkt, welches im Juni 1974 mit einer Scannerkasse erfasst und verkauft wurde. Anfangs waren es wenige Hersteller, welche ihre Verpackungen mit Strichcodes bedrucken ließen. In Europa wurde der 1976 eingeführte EAN-Code (European Article Number) zum Standard. Seinen Durchbruch im Handel erlebte die Technik in der zweiter Hälfte der 1980er Jahre.

 

Trotz Standardisierung sind zahlreiche weitere Codes verbreitet die entweder branchenspezifisch oder auch regionale Bedeutung erlangten. Der in den USA gebräuchliche UPC-Code wird in Europa nicht verwendet, ist jedoch kompatibel zum EAN-Code. Andere Codes wie der PZN ist ausschließlich in der Pharmaindustrie anzutreffen. Die verschiedenen Codes sind aus unterschiedlichen Erwägungen heraus entwickelt worden. Sie unterscheiden sich durch ihre Eigenschaften wie Informationsdichte, Drucktoleranz und andere Attribute. Alle industriell verwendeten Codes sind genormt.

 

Anwendungen

 

Für Zwecke der Inventarisierung ist das Barcode-Verfahren ideal, da lediglich die Codes abgescannt werden müssen. Die wohl geläufigste Alltagsanwendung ist die Zahlungsabwicklung in den SB-Supermärkten. Hier hat die Barcode-Technik mittlerweile überall Einzug gehalten. Die Kassiererin tippt nicht mehr die Preise in die Registrierkasse, sondern scannt den Barcode ab. Im Warenwirtschaftssystem sind für jeden Code der aktuelle Preis, Artikelbezeichnung und andere Informationen hinterlegt. Zugleich wird dadurch Bestandskontrolle durchgeführt und sofern der Bestand einen kritischen Punkt erreicht werden automatisch Bestellvorgänge ausgelöst. Jeder Scanvorgang wird durch ein akustisches Signal quittiert, sodass die Kassiererin sofort weiß, das der Artikel auch erfasst wurde. Sofern das System sich nicht meldet, weiß sie sofort, dass der Artikel nicht im System ist und muss den Preis manuell eingeben. Dies kann auch passieren wenn der Barcode – aus welchen Gründen auch immer – nicht lesbar sein sollte. Hier hilft die Eingabe der unterhalb aufgedruckten Nummer damit der Artikel vom System identifiziert werden kann.

 

In der Logistik ist die Barcode-Technik in vielen Bereichen anzutreffen. Als Erfassmethode von Waren spielt sie bei der Kommissionierung eine wichtige Rolle. Neben den Waren selbst werden die Auftragspapiere gescannt. Hier ist ein Code entweder aufgedruckt ist oder per Etikett aufgeklebt. Dies ermöglicht die exakte Zuordnung zwischen dem jeweiligen Auftrag und den kommissionierten Waren.

 

 

Probleme

 

Wie bei jeder anderen Technik bedarf es auch hier bestimmter Voraussetzungen, damit ein reibungsloses Funktionieren gewährleistet werden kann. Der Strichcode darf nicht verschmutzt sein und das Muster muss dem System bekannt sein. Ein hochauflösendes Druckbild des Barcodes setzt hohe Anforderungen in Bezug auf die Druckqualität. Diese lässt sich am Besten mit den Druckern erzielen, bei denen ein Barcodegenerator integriert ist.

 

Bei der automatisierten Bestandserfassung ist die Barcode-Technik hingegen nicht sonderlich geeignet. Denn erstens können die Packstücke und Güter nur sequentiell erfasst werden und zweitens ist eine Erfassung nur möglich, wenn ein direkter Sichtkontakt zwischen Lesegerät und Strichcode vorliegt. Daher haben sich hier mittlerweile andere Verfahren wie die RFID-Technologie durchgesetzt, die eine Bestandsabgleichung auf Knopfdruck ermöglichen.