Organisation des Luftfrachtverkehrs

Der Güterfluss der Luftfracht kann anhand einer Transportkette veranschaulicht werden. Nach Pfohl (2004, S. 164) versteht man unter einer Transportkette eine Folge von technisch und organisatorisch miteinander verknüpften Vorgänge, bei denen Güter von einer Quelle zu einem Ziel bewegt werden. Unterschieden werden eingliedrige und mehrgliedrige Transportketten. Bei der eingliedrigen Transportkette sind Liefer- und Empfangspunkt im Direktverkehr ohne Wechsel des Transportmittels unmittelbar verbunden. Diese Transportkette hat im Luftfrachtverkehr eine geringe Bedeutung und wird daher nicht weiter betrachtet. Demgegenüber findet bei der mehrgliedrigen Transportkette ein Wechsel des Transportmittels statt, in diesem Fall vom Lkw (oder Eisenbahn) auf das Flugzeug. Man spricht dann von einer Luftfrachttransportkette, wobei der tatsächliche Lufttransport nur ein Element in solch einer Transportkette ist. So sind Zuführ-, Sammel- und Verteilprozesse dem Lufttransport vor- und nachgelagert (Frye, 2004, C3-49). Die Transportkette untergliedert man gewöhnlich in Vor-, Haupt- und Nachlauf. Abbildung 12 zeigt eine schematisierte Übersicht zweier unterschiedlicher Transportketten.

Die von Spedition und Fluggesellschaft erbrachte klassische Luftfrachttransportkette ist an diversen Schnittstellen gekennzeichnet durch ein kooperatives Ineinandergreifen von Beförderungs-, Umschlags- und Lagerleistungen verschiedener, rechtlich getrennter Einzelorganisationen zur Erstellung der Gesamttransportleistung (Becker, 1999, S. 32). Durch die wechselnden Zuständigkeiten kommt es insbesondere an den Schnittstellen teilweise zu erheblichen Zeitverzögerungen. Um diese Schwachstelle zu minimieren, verfolgen Integratoren das Ziel, alle mit dem Lufttransport verbundenen Prozesse in ein durchgängiges Transportkonzept unter einheitlicher Steuerung zu integrieren.