Kooperationen und Produkte im Schienengüterverkehr

Seit einigen Jahren wirken hauptsächlich zwei Kräfte auf den Schie­nengüterverkehrsmarkt. Diese sind im Einzelnen die Europäische Union mit ihrer Politik der Deregulierung und Harmonisierung und die sich verändernde Logistikbranche mit ihrer sich wandelnden Ausgangslage in Bezug auf die Kundenanforderungen. Die Akteure des Schienengü­terverkehrsmarktes versuchen der neuen Wettbewerbssituation durch die Bildung von Allianzen gerecht zu werden. Meistens handelt es sich bei den strategischen Allianzen um über eine hohe Marktmacht verfü­gende Unternehmen, die auch häufig die gleichen Geschäftsfelder be­arbeiten. Sie versprechen sich hierbei eine höhere Marktmacht und dementsprechend auch eine bessere Wettbewerbssituation gegenüber der intermodalen Konkurrenz.

 

Strategische Allianzen können auf drei Arten entstehen. Sie können durch schlichte Kooperationen der Schienengüterverkehrsunternehmen selbst entstehen, oder durch Bildung von Gemeinschaftsunternehmen, um mit neuen Produkten auf veränderten Teilmärkten zu bestehen,  oder durch Minderheitskapitalbeteiligungen um zu verhindern, dass Al­lianzpartner durch intra- oder intermodale Wettbewerber aufgekauft werden können.

 

Neben dem Errichten von strategischen Allianzen können sich Schie­nengüterverkehrsunternehmen auf verschiedene Geschäftsfelder kon­zentrieren. Neben dem Ganzzugsverkehr können sie sich auf den Wa­genladungsverkehr und den Kombinierten Verkehr konzentrieren. Der Ganzzugsverkehr ist das ideale Leistungsangebot der Bahn, da der Empfänger die Sendung in unveränderter Zusammenstellung in Emp­fang nimmt. Zudem ist der Ganzzugsverkehr mit vergleichsweise gerin­gen Kosten behaftet und hat einen geringen Rangieraufwand und eine kurze Transportzeit. Beim Einzelwagen oder Wagenladungsverkehr wird mindestens ein Wagen ausschließlich von einem Kunden genutzt. Der Aufwand ist hierbei wesentlich höher, was die Transportkosten und Transportzeiten deutlich erhöht.

 

 

Der Kombinierte Verkehr ist von vorneherein im Vergleich zum mono­modalen Verkehr mit Mehrkosten belastet, da die Ladeeinheiten zu­sätzlich gesammelt, verteilt und im Versandterminal zweimal umge­schlagen werden müssen.

 

Die innereuropäischen Transportkorridore und somit auch die Alpen stellen für den Kombinierten Verkehr einen bedeutenden Markt dar. Der alpenquerende Kombinierte Verkehr verzeichnet ein hohes Transport­aufkommen und nimmt bereits ca. 20% des alpenquerenden Güterver­kehrs ein. Der Kombinierte Verkehr soll sich laut einer Prognose in den nächsten 10 bis 15 Jahren verdoppeln.

 

 

Die Hupac AG ist eine der größten Operateure auf dem Gebiet des Kombinierten Verkehrs in Europa. Seit 2004 bietet das Unternehmen als bisher erstes und einziges  im Kombiverkehr auf internationalen Routen das Konzept einer durchgehenden Traktion an. Dies bedeutet, dass von der Quelle bis zur Senke nur ein Hauptfrachtführer verant­wortlich ist. Auf diese Weise werden Schnittstellen abgebaut, Abläufe vereinfacht und Leistungsparameter verbessert.

 

 

Das Leistungsspektrum der Hupac AG umfasst das sogenannte „Shut­tle-Net“ ein umfangreiches Netzwerk von Linienverkehrsdiensten im unbegleiteten kombinierten Kontinentalverkehr, wobei der Fokus haupt­sächlich auf den Nord-Süd Verbindungen durch die Schweiz liegt. Das europäische Netz wird dabei kontinuierlich ausgebaut, indem nördlich und südlich der Alpen neue Verbindungen aufgebaut werden, um dann neue Verkehre auf die transalpine Achse zu leiten.