Veränderung der Wettbewerbssituation : Lohnniveau

Deutschland hat als Logistikstandort in den letzten Jahren an Attraktivität verloren. Dazu haben vor allem die relativ hohen Arbeitslöhne beigetragen. Viele deutsche Frachtführer leiden unter dem großen Kostenunterschied zu den neuen EU-Ost-Mitgliedsstaaten, weil sie da­-durch Verkehre verlieren. Drei Viertel der Beförderungsleistungen im Straßengüterverkehr werden von gebietsfremden Transportunternehmen erbracht.

 

Derzeit betragen die Arbeitskosten in Deutschland im Schnitt 28,15 Euro je Arbeitsstunde, dagegen liegen diese in allen mittel- und osteuropäischen Staaten im Schnitt bei 5,5 Euro. Die Spediteure sehen sich einer neuen Konkurrenz durch Frachtführer gegenüber, die auf Grund eines deutlich niedrigeren Lohnniveaus in den Herkunftsländern niedrigere Frachtraten anbieten können. Westeuropäische Transportunternehmen engagieren sich im Binnenverkehr der neuen Mitgliedsstaaten in den meisten Fällen dann, wenn ihre Auftraggeber zuvor ihren Standort in die entsprechenden Saaten verlagert haben und den Transportunternehmen damit ein bestimmtes Aufkommen für eine Niederlassung vor Ort garantieren können. Die Niedrigkostenanbieter aus den Beitrittländern dagegen sorgen mit einem einfachen logistischen Profil in grenzüberschreitenden Verkehren, für einen kräftigen Preiswett­bewerb. Verlierer sind viele mittelständische Unternehmen in Ost- und Westeuropa, die ihre Dienstleistungen nicht mehr zu kostendeckenden Preisen erbringen können.

Eigene Darstellung in Anlehnung an BGL-Jahresbericht 2004/2005