Strategie : Kostenführerschaft vs. Qualität als Basisstrategie

Bei der Gestaltung einer Hubstrategie muss der Betreiber im Voraus fest­legen, ob der Schwerpunkt auf Kostenführerschaft oder auf Qualität gelegt wird. Qualität bedeutet in der Luftfrachtbranche den Verladern möglichst viele Destinationen mit möglichst kurzer Laufzeit, hoher Sicherheit und flexiblen Flugplänen anzubieten. Um dies zu realisieren ist eine hohe Netzdichte mit vielen Standorten nötig. Um jedoch viele Standorte wirtschaftlich betreiben zu können ist eine relativ hohe Frachtmenge und somit eine hohe Auslastung der einzelnen Standorte nötig.

 

Ein Premiumanbieter, der kurze Transportlaufzeiten und viele Desti­nation­en in seinem Portfolio haben möchte, um dadurch höhere Frachtraten am Markt durchsetzen zu können, muss somit für eine relativ hohe Auslastung seines Netzes sorgen, um dieses wirtschaftlich betreiben zu können. Eine Grundauslastung des Netzes ist durch gezieltes Herabsenken der Frachtraten für bestimmte aufkommensschwächere Relationen möglich, um so einzelne Verkehre zu generieren und steuern. Luftfrachtanbieter, die Premiumdienste im Hochpreissegment anbieten, müssen ihren Kunden gegenüber auch für die Sicherheit beim Transport und beim Umschlag der Fracht einstehen. Somit müssen alle Standorte im Netz mit neuester Sicher­heitstechnik ausgerüstet sein, um den von den Kunden erwarteten Standard zu erfüllen. Weitere Qualitätsmerkmale eines Premiumanbieters sind das Vorhalten von Spezialtransportequipment, um individuelle Kundenwünsche und Anforderungen zu erfüllen. Bespiele hierfür sind spezielle Kühlcontainer für Medikamente oder spezielle Boxen für Automobile oder Tiere.

 

 

Kostenführerschaft bedeutet in der Luftfrachtbranche, den Verladern möglichst niedrige Frachtraten zu bieten. Es gibt mehrere Ansätze, um die Kostenstrukturen möglichst schlank zu halten, um in einem preis­do­minierten Markt mit homogenen Gütern zu bestehen. Die Carrier haben die Möglichkeit die Hubstandorte auf Regionalflughäfen mit niedrigeren Start- und Landeentgelten zu verlegen, ähnlich wie es von den  Low-Cost-Carrier im Passagesegment praktiziert wird. Dabei muss jedoch die Hinterlandanbindung gesichert sein. Durch längere Transportlaufzeiten, also durch Bündelung über die Zeit, kommen kleinere Carrier mit weniger Flügen aus; da diese jedoch dann höher ausgelastet sind sinken dafür die Stückkosten.