Vor- und Nachteile der Seefracht

 
 
 
 
 

Vor- und Nachteile der Seefracht

Der intensive Handelsaustausch zwischen den Kontinenten wäre ohne die enormen Transportleistungen der Seefracht nicht denkbar. Sehr viele Dinge des täglichen Bedarfs haben eine Seereise hinter sich: der Rohstoff für den Sprit an der Tankstelle, der Kaffee oder auch die Banane. Jedoch sind die Zeiten, wo Seefracht die Domäne von Kolonialwaren und Rohstoffen war endgültig passé. Heute wird so ziemlich alles per Seefracht befördert, sofern es nicht gerade leicht verderblich ist: Maschinen, Fertigprodukte, Automobile, Elektronik, Textilien. Die niedrigen Transportkosten über weite Entfernungen hinweg haben dies möglich gemacht. Dies ist ein unschlagbarer Vorteil, den so kein anderes Transportsystem bieten kann.

 

Das war nicht immer so, doch der technologische Fortschritt im Schiffbau und verkehrstechnische Pionierleistungen wie z.B. der Suez-Kanal haben Seehandel im großen Stil erst möglich gemacht. Der massenhafte Gütertransport unserer Tage ist jedoch einer ganz anderen transporttechnischen Errungenschaft zu verdanken: dem Container. Die enorme Zunahme des Containerverkehrs im maritimen Transportsektor und die niedrigen Handlingkosten beim Güterumschlag machen den Massentransport von Gütern zu einem Tagesgeschäft, dessen Auswirkungen sich im Niedrigpreissegment unseres Warenangebotes wieder findet.

 

Den niedrigen Transportkosten auf der einen Seite steht der Nachteil geringer Geschwindigkeit und damit verbundener langer Transportzeiten gegenüber.

Für Güter mit hoher Eilbedürftigkeit ist Seefracht daher eine ungeeignete Transportmethode.

 

Lange Beförderungszeiten bedeuten jedoch auch häufig Verspätungen. Je länger der Transportweg ist, desto größere Schwankungen können in den Zeitplänen auftreten.

Ein Transportschiff aus dem fernen Osten ist beispielsweise rund drei Wochen unterwegs, bevor es seinen europäischen Zielhafen erreicht. Hier können schon schnell Verzögerungen von einem bis mehrere Tagen, wenn nicht gar Wochen entstehen, was bei den Importeuren bekanntlich zu Lieferschwierigkeiten führen kann.

 

Die einzige Abhilfe wäre es, Waren so rechtzeitig zu disponieren, dass mögliche Verspätungen vollends kompensiert werden. Just-in-time ist jedoch in der Seefracht schwer zu realisieren und die Zwischenlagerung der unvermeidliche Job des Importeurs, der die Waren kommissioniert und verpackt bevor er sie weitertransportieren lässt.

 

Seefracht ist bekanntlich nur in Städten möglich, die über einen Seehafen verfügen – aufgrund der Möglichkeiten des intermodalen Verkehrs ist dies für küstenferne Regionen jedoch nicht unbedingt als Nachteil zu sehen.