Geschichte und Motive der EU-Erweiterung

Die EU wurde am 1. Mai 2004 nicht zum ersten Mal erweitert. Bereits 1973 wurde ihr Vorläufer – die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) der sechs Gründungsstaaten  - Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg und die Niederlande -  um die Staaten Dänemark, Irland, und das Vereinigte Königreich erweitert. Darauf folgte Süderweiterung, mit der 1981 Griechenland und 1986 Spanien und Portugal beigetreten sind. Mit der Aufnahme der skandinavischen Länder Finnland und Schweden, sowie Österreich (1995) war die Norderweiterung abgeschlossen und die Europäische Union wuchs auf 15 Mitglieder an. Am 1. Mai 2004 traten zehn neue Mitglieder gleichzeitig bei. Es kamen die fünf mitteleuropäischen Staaten Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn, die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie die Mittelmeerinseln Malta und Zypern hinzu. Es handelte sich um die größte, historisch bedeutsamste und zugleich schwierigste Erweiterung der Europäischen Union, wegen des großen Wohlstandsgefälles zwischen Ost und West. Im Jahr 2007 sollen die Kandidaten Bulgarien und Rumänien in die EU aufgenommen werden, da sie inzwischen die Beitrittskriterien erfüllen. Im Herbst 2005 haben die Verhandlungen mit dem Ziel der Mitgliedschaft  Kroatiens und der Türkei begonnen und die Europäische Verfassung hält die Tür für weitere europäische Länder offen.

 

Die Erweiterung der EU erfüllt die Hoffnung auf eine Übertragung des Erfolgsmodells EU und seiner Werte – Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Schutz der Menschenrechte und Minderheiten -  auf die Beitrittsländer. Frieden und Freiheit, Sicherheit und politische Stabilität werden damit dauerhaft garantiert. Mit der Erweiterung wird die künstliche Spaltung Europas überwunden.