Verständnis und Definition von Kontraktlogistik
Gemäß der praxisbewährten Definition der Fraunhofer ATL (Arbeitsgruppe für Technologie und Logistik) wird von Kontraktlogistik gesprochen, wenn die abgewickelten Geschäfte ein Leistungsbündel mehrerer logistischer Aktivitäten umfassen. Der Dienstleister ist nicht nur Organisator von Transportaufträgen, sondern übernimmt eigenverantwortlich Teile der Wertschöpfungskette. Kontraktlogistikgeschäfte unterscheiden sich durch einen erhöhten Grad an individueller Anpassung von Massengut-, Stückgut-, oder KEP-Geschäften, die im Bereich Transport, Umschlag und Lagerung sehr standardisiert sind. Die Beziehungen zwischen Verlader und Dienstleister sind längerfristig vertraglich abgesichert; in der Regel werden Verträge unterzeichnet, die das Projekt auf mindestens ein Jahr festhalten.
Heute lehnt sich moderne Kontraktlogistik an die Definition und Aufgabenstellung des integrierten Supply Chain Managements an. Die Kontraktlogistik-Geschäfte können die gesamte Lieferkette vom Einkauf der Rohstoffe über ihre Umwandlung in Fertigprodukte bis zur Lieferung an den Endkunden umfassen. Dabei muss der Dienstleister meist kundenindividuelle Investitionen tätigen, um diese Kontraktlogistik-Geschäfte effektiv durchführen zu können.