Weiße Ware transportieren - so klappt die Auslieferung großer Haushaltsgeräte

 
 
 
 
 

Weiße Ware transportieren - so klappt die Auslieferung großer Haushaltsgeräte

Der Transport von Großgeräten wie Kühlschränke oder Waschmaschinen konfrontiert die Logistik mit einigen Herausforderungen. Um die sogenannte weiße Ware sicher und mängelfrei zum Kunden transportieren zu können, sind diverse Maßnahmen erforderlich. Mit durchdachten Versandlösungen und praktischen Hilfsmitteln kommen die Elektrogeräte einwandfrei an ihrem Bestimmungsort an.

 

Haushaltsgeräte auf dem Weg zum Endverbraucher

 

Dass neben Kleidung, Lebensmitteln und Drogerieartikeln auch Haushaltsgeräte online bestellt werden, ist inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Verbraucher schätzen den damit verbundenen Komfort und nehmen derartige Angebote dankend an. Für die Logistikbranche ist der Transport jedoch nach wie vor ein Kostentreiber. Im Vergleich zu herkömmlichen Paketsendungen geht der Versand von Großgeräten wie Waschmaschine, Trockner, Backofen oder Geschirrspüler mit deutlich höherem Aufwand einher. Weder können die Haushaltsgeräte innerhalb des Logistikprozesses über herkömmliche Förderbänder noch über den regulären Paketversand abgewickelt werden. Alles, was über 31,5 Kilogramm wiegt, gilt als Sperrgut und setzt individuelle Transportlösungen voraus.

 

Der logistische Automatisierungsgrad ist bei Großgeräten gering. Sie müssen in der Regel manuell von Mitarbeitern für den Transport vorbereitet, verladen, von Speditionen transportiert und nicht selten mit zwei Personen ausgeliefert werden – je nach Gewicht und Abmessungen der Sendung. Hinzu kommt, dass viele Unternehmen bei weißer Ware zusätzliche Services wie Aufbau und Anschluss anbieten. Die Lieferung erfolgt oft nicht nur bis zur Haustür, sondern wird dort platziert, wo der Kunde die Geräte benutzen möchte. Das treibt den Zeitaufwand in die Höhe. Am Beispiel eines Kühlschranks wird ein sinnvoll gestalteter Logistikprozess nachvollziehbar.

 

Transport weißer Ware – von Vorbereitung bis Übergabe

 

Wann immer möglich, werden Kühlschränke stehend verpackt. Damit wird gewährleistet, dass der Kunde das Gerät zeitnah nach dem Anschluss in Betrieb nehmen kann. Beim liegenden Transport besteht das Risiko, dass Öl aus dem Kompressor in den Kühlkreislauf gelangt. „Je nach Hersteller und Fabrikat dauert es zwischen 4 und 24 Stunden, bis das Öl wieder zurückgelaufen ist und der Kühlschrank an die Steckdose angeschlossen werden darf“, heißt es in einem Transportratgeber einer Informationsseite über Kühlgeräte (Quelle: https://www.kuehlschrank.com/transport/). Diesen Umstand gilt es im Sinne der Kundenzufriedenheit zu meiden. Hinzu kommt, dass die Aufhängung der Kühlschrankteile Vibrationen im stehenden Zustand gut abfangen kann, im liegenden Zustand geben Verbindungen der Belastung durch Erschütterungen schneller nach.

 

Tipp: Da beim stehenden Transport gleichermaßen die Möglichkeit besteht, dass etwas Öl in den Kühlkreislauf gelangt, ist eine gewisse Wartezeit vor Inbetriebnahme generell ratsam. Das beugt Defekten vor. Beim stehenden Transport sollten Kühlschränke erst zwei bis vier Stunden nach dem Platzieren am Bestimmungsort eingeschaltet werden.

 

Weitere Schritte für einen sicheren Transport:

 

·       Vor dem Verladen müssen Kühlschränke transportsicher vorbereitet werden. Lose Gitter und Einlegeböden werden entfernt, mit Luftpolsterfolie oder Ähnlichem umwickelt und separat verpackt.

·       Schubladen sind hingegen so zu fixieren, dass sie sich nicht öffnen können.

·       Besondere Vorsicht ist bei Einzelteilen aus Glas geboten.

·       Auch Kabel müssen ordnungsgemäß verpackt und befestigt werden.

·       Ecken der Geräte werden mit einem Kantenschutz aus Wellpappe oder Styropor versehen und mit Klebeband fixiert.

·       Anschließend wird der Kühlschrank mit Luftpolsterfolie oder einem alternativen Verpackungsmaterial umwickelt und mit Kartonagen abschließend eingefasst.

·       Zum Schutz vor Witterungseinflüssen ist eine vollständige Folienverpackung der Fracht denkbar.

·       Für das reibungslose Be- und Entladen durch Spediteure ist die Fracht unterfahrbar zu verpacken. Der Palettenversand ist hierfür ideal. In der Regel ist dies bis 1,70 Meter Höhe inklusive Europalette möglich. Spanngurte stellen die Transportsicherung der Elektrogeräte dar. Die Gurte werden über die Ware und unter der Palette hindurch geführt, damit Flachpalette und Elektrogerät eine Einheit bilden.

 

Individuelle Versandlösungen sind unter anderem bei Side-by-Side-Kühlschränken mit Doppeltüren notwendig. Viele dieser Modelle wiegen mehr als 100 Kilogramm und weisen ein viel höheres Volumen auf als gängige Ausführungen. Die immense Größe und das Gewicht erfordern nicht nur beim Versand besondere Lösungen, sondern auch direkt vor Ort bei Kunden. Wohnen diese beispielsweise in einem oberen Stockwerk eines Mehrfamilienhauses, ist der Transport durch das Treppenhaus eine Herausforderung. Ob die hierfür verwendeten Gerätekarren genügen, die für den Transport über Treppen konzipiert sind, muss im Einzelfall vorab geklärt werden. Viele dieser Hilfsmittel halten zwar Belastungen von 200 Kilogramm und mehr stand, doch bei Höhe und Breite der Beladung gibt es Grenzen.

 

Wie die Internetpräsenz des Frachtspeditionsdienstes Cargo International verrät, beträgt die Maximalgröße bei dessen Palettenversand 200 x 100 x 200 Zentimeter (Quelle: https://www.cargointernational.de/q/hermes-palettenversand/). Das sollte auch für die großzügigen Side-by-Side-Kühlschränke reichen. Im Video zeigt der Paketdienstleister für Gewerbe- und Privatkunden anhand einer Waschmaschine ein weiteres Beispiel für eine transportsichere Verpackung weißer Ware:

https://www.youtube.com/m3szPvw23SA

Speditionen sind wiederum für den sicheren Transport zum Kunden verantwortlich. Weiße Ware darf innerhalb der Transportfahrzeuge weder umkippen noch verrutschen. Um Transportschäden möglichst auszuschließen, muss jedoch bereits der Versender eine sorgfältige Fixierung auf den Paletten gewährleisten.