Hub-and-Spoke-System

 
 
 
 
 

Das Hub-and-Spoke-System

Intelligente Logistik bestimmt die organisatorische Struktur des Hub-and-Spoke-Systems.

Im Transportwesen unterscheidet man im wesentlichen zwischen den Direktverkehren und Hub-and-Spoke-Systemen. Erstere sind Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, also Transporte, die in eine Richtung abgewickelt werden. Hierzu zählen vor allem Individualverkehre wie Kurierdienste oder auch Umzugsverkehre. Die vorherrschenden logistischen Muster in der Transportbranche sind jedoch Hub-and-Spoke-Systeme. Das grundlegende Merkmal dieser Systeme ist ihre sternförmige Organisation. Hierunter fallen zum Beispiel alle Linienverkehre unabhängig vom jeweiligen Verkehrsträger. In jedem dieser Systeme gibt es Hubs (Naben) und Spokes (Speichen).  Die Hubs stellen die Zentralknoten dar, von denen aus die Transportwege in alle Richtungen zu den Endknoten laufen.

 

Die Intention dabei ist die Auslastung von Transportmitteln zu optimieren, Minderauslastungen oder gar Leerfahrten nach Möglichkeit zu vermeiden. Typische Beispiele für Hub-and-Spoke-Systeme sind Paket- und Briefzustelldienste, Kurier-Express-Services, Feeder-Verkehre in der Seefahrt, Sammelgutspeditionen im Straßengüterverkehr und selbstverständlich der Eisenbahngüterverkehr. Der Nachteil des Systems ist, dass unter Umständen längere Wegstrecken in Kauf genommen werden müssen, da der Transportweg in der Regel über einen zentralen Hub läuft. Als Beispiel stelle man sich ein System mit Hannover als Hub vor. Soll nun ein Transport vom Endknoten Hamburg nach Berlin durchgeführt werden, so liefe er über Hannover wird dort vielleicht noch umgeladen und würde dann nach Berlin rollen. Die größtmögliche Auslastung der Laderaumkapazität hat bei diesem System oberste Priorität.

 

Bei den Paketzustellern funktioniert dies genau nach diesen Prinzipien: Die Depots sind die Endknoten, in denen man die Pakete sammelt und dann in die zentralen Hubs befördert. Dort werden sie umgeschlagen und anschließend wieder auf die Depots verteilt. Obwohl sie von ihrer Makrostruktur Hub-and-Spoke-Systeme sind, haben die großen Paketzustelldienste zwischen stark frequentierten Depots jedoch auch Direktverkehre eingerichtet.

 

Ursprünglich wurde dieses System im Luftfrachtverkehr angewendet, es hat sich jedoch dann auch bei den anderen Verkehrsträgern durchgesetzt. Ein Drehkreuz stellt im Luftfrachtverkehr gleichermaßen wie in der Passagierluftfahrt einen zentralen Hub dar. Dieses System ermöglicht die Bündelung von Verkehrsströmen und ein größeres Angebot von Verbindungen. Für die Flugpassagiere bedeutet dies häufigeres Umsteigen, bei der Luftfracht hingegen kostengünstiger Transport, schließlich bestimmen die ökonomischen Aspekte nicht nur in dieser Verkehrssparte die logistischen Planungs- und Organisationsmuster.