Schienengüterverkehr

 
 
 
 
 

Der Schienengüterverkehr

Mit Schienengüterverkehr wird der Transport von Gütern über die Eisenbahnschiene mit Hilfe von Güterzügen bezeichnet. Güterzüge werden aus speziellen, für Transporte vorgesehenen Güterwagen und zumeist zwei oder sogar drei Lokomotiven gebildet. Neben universell einsetzbaren Güterwagen gibt es solche für Container, Autos, Kühlgut, Kohle oder Holz. Außerdem so genannte Kesselwagen für flüssiges Transportgut wie Öl oder Flüssiggas sowie Massengutwagen für Kalisalz oder Kies. Güterzüge, die in ihrer Gesamtheit nur aus einer Wagenart bestehen, werden Ganzzüge genannt. Solche, die aus mehreren unterschiedlichen aufeinander folgenden Ladungsblöcken bestehen, heißen Blockzüge. Die Gesamtlänge eines Güterzuges ist in Deutschland aufgrund der unterschiedlichen bremstechnischen Gegebenheiten auf 700m begrenzt. Schienengüterverkehr verkehrt unter normalen Gegebenheiten wie der Personenverkehr nach Fahrplan. Bei Bedarf werden zusätzlich so genannte „Ad-hoc-Züge“ eingesetzt, die nach einem speziellen, noch freie Kapazitäten ausnutzenden, Bedarfsfahrplan verkehren. Spezielle Züge, die sowohl zur Güterbeförderung als auch zur Personenbeförderung dienen, werden als Reisezüge bezeichnet. Im Normalfall  fahren Güterzüge nur zwischen 90 und 120 km/h schnell und sind damit deutlich langsamer als Personenzüge. Da im Personennahverkehr die Züge jedoch regelmäßige Halte zu absolvieren haben, kommen sie im Durchschnitt auf eine ähnliche Gesamtgeschwindigkeit und harmonieren deshalb recht gut mit den am Tag fahrenden Güterzügen. Diese machen prozentual gesehen ohnehin eher den kleineren Teil des deutschen Eisenbahngüterverkehrs aus, denn die meisten Güterzüge fahren in der Nacht. So können zum einen beim Abholen und Zustellen der Güter aus Kundensicht bessere Termine eingehalten werden und zum anderen werden die Bahnstrecken auch in der Nacht gut ausgelastet und der Personenverkehr nicht behindert. In den vergangenen Jahrzehnten hat der Schienengüterverkehr in Deutschland stark an Bedeutung verloren. Vor allem Zugtransporte im Stückgut-, Expressgut- und Eilgutverkehr wurden immer häufiger als zu unflexibel und unrentabel angesehen und zugunsten des Lkw-Transportes aufgegeben. Hinzu kamen der massenhaft betriebene Streckenabbau im Schienenetz und die nicht minder häufige Einstellung von Gleisanschlüssen. Lediglich im Bereich der Massengutbeförderung ist die Bedeutung des Schienentransportes ungebrochen und hat in der Tendenz sogar wieder zugenommen. Darum wurden unter anderem die verbliebenen großen Güterrangierbahnhöfe durch Elektronifizierung modernisiert und Güterverkehrszentren als Umschlagplätze errichtet. Da die Bahn aus umweltschutzpolitischer Sicht gegenüber den Lkw-Transporten deutliche Vorteile besitzt, wird von Seiten des Bundes auch wieder verstärkt über Förderungen zugunsten des Schienenverkehrs nachgedacht.

Quelle: de.wikipedia.org

Lesen Sie hier: Vor- und Nachteile des Schienengüterverkehrs

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