Container und ihre Bedeutung für den Welthandel

Container auf dem Vormarsch

Mitte der 60er Jahre hatte der amerikanische Transportunternehmer und Reeder Malcom McLean die bahnbrechende Idee, Waren und Güter in Containern zu transportieren. Seit diesem Zeitpunkt hat sich das gesamte weltweite Transportwesen stark verändert und vereinfacht. Die schnellen Umschlagmöglichkeiten zwischen Schiff, Bahn und LKW haben die Frachtkosten deutlich reduziert. 70 Prozent aller Frachten, die über den Seeverkehr abgewickelt werden, werden in Containern verschifft. (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/ISO-Container)

Container sind vielseitig einsetzbar
Die Maße für Container sind, abgesehen von einigen Sondermaßen, immer die gleichen. Die Breite beträgt dabei 8 Fuß (2,4384 m) und die Höhe 8 Fuß 3 Zoll (2,59 m). Bei der Länge untscheidet man in der Fachsprache zwischen einer TEU (Twenty Foot Equivalent Unit, 19 Fuß lang, das sind 6,058 m) und einer FEU (Forty Food Equivalent Unit, 40 Fuß, das sind 12,192 m). Die maximale Nutzlast ist auf jedem Container angegeben und liegt zwischen 21 und 28 Tonnen. Für den Frachtverkehr in Europa spielen zudem noch die Container mit der Bezeichnung PW (Pallet Wide) ein wichtige Rolle. Durch die breitere Bauweise lassen sich in diesem Container wie man sie auf Containerbasis kaufen kann zwei Europaletten nebeneinander platzieren. Neben den unterschiedlichen Abmessungen stehen noch Container für besondere Aufgaben zur Verfügung:

-Kühlcontainer
-Tankcontainer
-Autocontainer
-Container für lebende Tiere
-Wohncontainer

Container müssen laut ISO so konstruiert werden, dass mindestens 6 vollbeladene Container gefahrenfrei übereinander gestapelt werden können. Die meisten Container lassen sich sogar zu neunt und mehr übereinander anordnen.

Sicherer Transport mit Containern


Grundsätzlich werden die Container beim Schiffstransport in Längsrichtung angeordnet, da die Kräfte im Seegang in Längsrichtung zum Schiff weniger stark sind als in Querrichtung. Zudem sind die Containerseitenwände stabiler ausgeführt als die Stirnseiten. Containerschiffe sind unter Deck mit sogenannten Cellguides (Zellengerüsten) ausgerüstet. Das sind vertikale Führungsschienen, an denen jeder einzelne Behälter fixiert werden kann. Übereinandergestellte Container an Deck werden mit Twistlocks fest verbunden. Dabei wird der Twistlock in das Loch gesteckt, das sich an jeder Ecke des Containers befindet. Durch das Verdrehen erfolgt die Verriegelung. Die gleiche Sicherung wird beim Containertransport per LKW genutzt. Werden mehrere Container übereinander gestapelt, werden diese zudem kreuzweise mit sogenannten Laschings (Metallstangen) untereinander fest verbunden.
Trotz aller Sicherungsmaßnahmen stürzen jährlich tausende Container ins Meer. Neben dem Verlust der Güter sind vor allem Container, die nicht sofort sinken, eine Gefahr für andere Schiffe.

34 Millionen Container weltweit
Da sich Container nicht nur für den Transport sondern auch als Lagermöglichkeit bewährt haben, ist der weltweite Bedarf enorm. Aktuell befinden sich etwa 34 Millionen Container im Einsatz. 700 Millionen werden jedes Jahr an den Schiffs-, Bahn- und LKW-Terminals umgeschlagen. Die Lebensdauer eines Containers liegt bei 12 bis 15 Jahren, bei regelmäßiger Wartung kann die Lebensdauer verlängert werden. Der Transport eines Containers mit einem LKW kostet, abhängig von der Größe und der gewählten Spedition, etwa 1,50 Euro je Kilometer. Etwas günstiger ist es mit der Bahn. Hier werden etwa 1,25 Euro je Kilometer verrechnet, allerdings gibt es nicht überall den für die Be- und Entladung notwendigen Terminal. Im Vergleich dazu ist der Transport mit dem Schiff am günstigsten. Die Kosten dafür (ohne Zoll und Abgaben) von Shanghai nach Hamburg belaufen sich für einen TEU auf etwa 900 bis 1100 Dollar.

Containerumschlag im Hamburger Hafen


Die Wichtigkeit der Containerfracht zeigt sich eindrucksvoll in der Statistik des Hamburger Hafens: Zu Beginn der 90er Jahre lag die Gesamtmenge der importierten und exportierten TEU noch klar unter 2,5 Millionen. Bereits 2002 wurde die 5 Millionenmarke geknackt, bevor 2006 erstmals mehr als die 7,5 TEU umgeschlagen wurden. Erst 2009 riss das stetige Wachstum mit der Finanzkrise ab und es musste ein starker Rückgang von etwa 28 Prozent hingenommen werden. Seither geht es wieder steil bergauf und man arbeitet daran, die 10 Millionen TEU erstmals zu erreichen. (vgl. http://www.hafen-hamburg.de/de/statistiken/containerumschlag)

Hapag-Lloyd


Beim Thema Containertransport darf das Hambuger Unternehmen Hapag-Lloyd nicht unerwähnt bleiben. Durch die Fusion mit der chilenischen Reederei CSAV entstand das viertgrößte Containerfrachtunternehmen mit weltweit 200 Schiffen und einem Umsatz von 9 Milliarden Euro. Dennoch ist das Geschäft aufgrund der Weltwirtschaftskrise nicht einfach. Um eine drohende Abwanderung des Unternehmens ins Ausland abzuwehren, erwarb die Stadt Hamburg 2009 und 2011 Anteile, die bis heute deutlich an Wert verloren haben. Der Börsengang im November 2015 bringt nicht die geplanten Finanzmittel, da der ursprüngliche Ausgabepreis der Aktien um 20 Prozent nach unten korrigiert werden musste.

Kosten von Containern


Ein neuer Container mit einer Länge von 40 Fuß kostet in Deutschland etwa 3.500,00 Euro netto. Ein Wohncontainer hingegen, wie er im Moment zu tausenden als Unterkunft für Flüchtlinge verwendet wird, hat einen Preis von etwa 12.000 bis 15.000 Euro. Die Wohncontainer besitzen einen Anschluss für Frischwasser, Abwasser und Strom. Werden mehrere Wohncontainer übereinander gestapelt, kommt meist eine außenliegende Stahltreppe zum Einsatz.