Der Straßengüterverkehr

Als Straßengüterverkehr werden die Ortsveränderungsprozesse von Gütern durch kraftmaschinengetriebene Fahrzeuge bezeichnet. Man unterscheidet den so genannten Werkverkehr, also den innerbetrieblichen Transport, der zumeist ein Bestandteil eines innerbetrieblichen Produktionsprozesses ist, vom gewerblichen Verkehr, bei dem der Transport zwischen der Produktion einer Ware und dem Handel stattfindet. Nach Aussage des für Marktbeobachtungen zuständigen Bundesamtes für Güterverkehr ging der prozentuale Anteil des Verkehrsträgers Lkw im Jahre 2004 von 84 % auf 83,5 % zurück. Die übrigen 16,5%  entfielen auf den Eisenbahngüterverkehr und die Binnenschifffahrt. Trotz des Rückganges erkennt man am prozentualen Anteil die herausragende Stellung des Transportmittels Lastkraftwagen auf dem deutschen Markt. Eine genauere Betrachtung des Sachverhaltes ergab noch eine weitere Besonderheit: Von der per Straßengüterverkehr beförderten Gütermenge wurden 78,6 % im so genannten Nah- und Regionalbereich bis zu einer Höchstdistanz von 150 km befördert. Nur 12,4 % wurden über längere Strecken transportiert. Des Weiteren ist schon seit längerem im Nah- und Regionalbereich bei der Häufigkeit der Transporte eine Verlagerung vom Werkverkehr hin zum gewerblichen Verkehr zu verzeichnen. Im Werkverkehr nahm die Häufigkeit der Transporte in den letzten zehn Jahren kontinuierlich ab, was vor allem an der schwachen Entwicklung in der Bauwirtschaft innerhalb derselben Zeitspanne festgemacht wird. Im selben Zeitraum nahm der gewerbliche Verkehr im Nah- und Regionalbereich weiter zu. Lkws haben also vor allem bei gewerblichen Transporten im nahen Umfeld gegenüber anderen Verkehrsträgern die Nase vorn. Dies lässt sich mit der Möglichkeit der „Haus-zu-Haus-Leistung“ sowie dem flexiblen Einsatz der unterschiedlichen Lkw-Transportcontainer erklären und nicht zuletzt mit dem vergleichsweise geringen Kostenaufwand. Auch als Unterstützung anderer Verkehrträger kommt der Lkw häufig zum Einsatz, zum Beispiel dann, wenn Luftpost per Frachtflugzeug aus Übersee angeliefert wird und anschließend auf die einzelnen Briefzentren in der Umgebung verteilt werden muss. Oder wenn Autos per Bahn an einen bestimmten Ort geliefert wurden und anschließend an verschiedene Händler verteilt werden müssen. Dies lässt sich am besten mit Lkws bewältigen. Als äußerst nachteilig am Straßengüterverkehr empfinden Umweltschützer den weiteren Ausbau des Straßennetzes und die hohen Emissionswerte. Lkw-Maut und Russpartikelfilter werden hier wohl eine gewisse Abhilfe schaffen, jedoch wird der Straßengüterverkehr sicher auch weiterhin ein wichtiges Standbein innerhalb des deutschen Logistikmarktes bleiben.

Lesen Sie auch hier: Vor- und Nachteile des Straßengüterverkehrs

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