Veränderung der Angebotsstruktur und der Anbieter im Güterverkehrsgewerbe

Anbieter  von Transportleistungen im gewerblichen Straßengüterverkehr sind Transportunternehmen oder Spediteure, die entweder im Selbsteintritt oder als Organisatoren agieren.  Mit der Eu-Osterweiterung hat sich der Wettbewerb für deutsche Transportunternehmer verschärft und so bleibt vielen Verkehrsunternehmen oft nur die Einstellung verlustbringender grenzüberschreitender Verkehre oder das Ausflaggen in die neuen Beitrittsländer, sofern es die Finanzkraft und Beitrittsgröße des Betriebes erlauben.

 

Die Anzahl der Insolvenzverfahren bei Transportunternehmen des Straßengüterverkehrs lag im Jahr 2005 mit 928 Insolvenzverfahren um 1,2 % über dem Wert des Vorjahres und die Anzahl der Insolvenzverfahren bei Speditionsunternehmen, ohne eigenen Fuhrpark stieg um 3,5 % auf 702. Der zunehmende Wettbewerb im grenzüberschreitenden Güterverkehr durch kostengünstig agierende Wettbewerber aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten ist als einer der Gründe dafür zu nennen, warum sich die Anteile der deutschen Transportunternehmen sowohl im Verkehr mit den neunen als auch mit den alten EU-Mitgliedsstaaten negativ entwickelt haben.

Bei vielen Transportunternehmen hat der nationale und internationale Wettbewerbsdruck zu einer Verschlechterung der Ertragslage geführt. Um Ihr entgegenzuwirken haben viel Transportunternehmen reagiert, indem sie unrentable Kraftfahrzeuge abgebaut haben, Investitionen und Maßnahmen getätigt haben, um Leerfahrten zu reduzieren. Transportunternehmen bemühen sich, Strategien zur Spezialisierung und Marktnischen zu suchen und auf die Kunden individuell zugeschnittene logistische Dienstleistungen anzubieten.

 

Positive Aspekte ergeben sich für deutsche, im internationalen Geschäft tätige Speditionen und  Logistikdienstleister  als Organisatoren der Güterversendung. Sie können z. Bsp. leichter und schneller Niederlassungen in den MOE-Staaten  gründen und haben dort den Vorteil niedriger Löhne. Transportbetriebe müssen die Strategie befolgen Spezialisierung, hohe Qualitätsstandards und hohe logistische Kompetenz, damit sie sich auf Spezialmärkten gegen die deutlich billigere osteuropäische Konkurrenz behaupten können. Außerdem können Kooperationen mit Partnern aus den MOE-Saaten geschlossen werden. Den Kunden, die ihre Produktion nach Mittel- oder Osteuropa verlegen,  muss eine maßgeschneiderte Logistikdienstleistung angeboten werden.

 

Sollte sich ein deutsches Transportunternehmen dazu entscheiden, in ausländischen Märkten Fuß zu fassen, sollte es eine passende Strategie als Grundvoraussetzung für sich entwickeln. Auf keinen Fall darf man sich auf einen Preiswettkampf einlassen. Eine Differenzierung der Leistung darf nicht über die Kosten erfolgen, sondern über die Qualität. Damit können sich deutsche Transportunternehmen nicht nur von der ost-, sondern auch von der westeuropäischen Konkurrenz abheben. Die ange­-botene Leistung muss die reine Transportaufgabe übersteigen. Gekenn­-zeichnet ist eine solche Leistung durch eine ganzheitlich orientierte Strategie und eine hohe Anforderung an Managementaufgaben.