Charakteristika logistischer Dienstleistung

Zunächst einmal ist der Begriff logistisch oder Logistik darzustellen, denn inzwischen versteht man unter Logistik nicht mehr nur die Leistung in Transport, Umschlag, Lagerung. Durch die Veränderung in der Industrie,

die durch die Globalisierung und die technologische Entwicklung statt gefunden hat, sind die Anforderungen an die Logistik gestiegen. So reicht das Leistungsspektrum der Logistik von den genannten Transport-, Umschlag-, Lagerungsleistungen bis hin zur Übernahme des kompletten Supply Chain Managements. Zusätzlich sind auch Kurier-, Express- und Paketdienstleister am Markt zu finden.

 

Weiterhin sind die Besonderheiten einer Dienstleistung darzustellen, die sich aus den gänzlich anderen Merkmalen einer Dienstleistung im Gegensatz zu einem Sachgut ergeben. Besonders sind die Immaterialität, die Zeitgleichheit von Produktion und Konsum sowie die Integration eines externen Faktors zu nennen. Das Merkmal der Immaterialität bedeutet, dass die Dienstleistung im Gegensatz zu einem Sachgut nicht physisch präsent ist. Die Zeitgleichheit von Produktion und Konsum, auch uno- actu- Prinzip genannt, bedeutet zu dem, dass sie nicht lagerfähig ist. Unter der Integration eines externen Faktors versteht man, dass die Leistungserstellung, ohne dass der Kunde sich oder eines seiner Güter in den Leistungserstellungsprozess einbringt, nicht möglich ist. Bei der Integration eines externen Faktors kommt es auf jeden Fall zu einer Interaktion zwischen Dienstleistungsanbieter und –nachfrager. Weiterhin lässt sich eine Dienstleistung, im Gegensatz zu einer Sachleistung, vor dem Kauf weder zeigen noch prüfen. Auch die Quantität und Qualität ist schwer erfassbar.

 

Zusätzlich ergeben sich durch die Kombination von Logistik und Dienstleistung, neben den soeben genannten Merkmalen, weitere Besonderheiten wie die abgeleitete Nachfrage, die Entstehung eines organisatorischen Kuppelproduktes und die Unpaarigkeit von Verkehrsströmen.

 

Die abgeleitete Nachfrage entsteht dadurch, dass die Nachfrage nach logistischen Dienstleistungen von den Produktions- und Absatzmengen

der verladenden  Wirtschaft abhängt.  Diese Mengen wiederum sind von der generellen wirtschaftlichen Situation eines Landes abhängig. Die Nachfrage ist also von der wirtschaftlichen Gesamtsituation abgeleitet. Das Gesamtaufkommen kann daher durch die Verkehrswirtschaft kurzfristig nicht beeinflusst werden.

 

Das organisatorische Kuppelprodukt entsteht dadurch, dass nach der eigentlichen Dienstleistung das Transportmittel wieder an den Standort des Verkehrsbetriebes zurückkehren soll oder muss, so genannte Rückführverkehre. Dieser Verkehr wird auf jeden Fall stattfinden, egal ob eine Nachfrage für diese Relation zu diesem Zeitpunkt besteht oder nicht. Auch diese Strecke ist grundsätzlich vermarktbar, wenn eine entsprechende Nachfrage vorliegt. 

Organisatorisches Kuppelprodukt bei der Produktion von Transportleistungen