Preisfindung: Kostenträgerrechnung

Hier werden die Kosten aus dem Betriebsabrechnungsbogen mittels verschiedenster Verteilungsverfahren auf die Kostenträger, also die Leistungs- bzw. Produkteinheiten, verrechnet. Das Schwierige an dieser Aufgabe ist die möglichst verursachungsgerechte Zuordnung der Kosten.

 

Diese Aufgabe hat besonders in den letzten 20 Jahren an Bedeutung gewonnen, da der Anteil der Gemeinkosten an den Gesamtkosten immens gestiegen ist. Zusätzlich dazu spielen in der Logistik die Planung, Vorbereitung und Koordination, also im wesentlichen Gemeinkosten, eine große Rolle, wodurch diese Verteilung zusätzlich an Bedeutung gewinnt.

 

Häufig angewandte Verrechnungsmethoden sind die Divisionskalkulation, die Äquivalenzziffernkalkulation und die Zuschlagskalkulation.

Bei der Divisionskalkulation werden im wesentlichen die gesamten Kosten jeweils durch die Ausbringungsmenge an Produkten oder Leistungen dividiert. Daraus ergibt sich ein Stückkostensatz, die Kosten pro erstellter Leistung oder pro erstelltem Produkt. Dieses Vorgehen verlangt nicht unbedingt nach einer Kostenstellenrechnung.

 

Dieses Verfahren wird meist für Massenfertigungen verwendet, bei logistischen Dienstleistern werden zum Beispiel die Kosten für das Ladungsaufkommen ins Verhältnis zur  Menge gesetzt und so die Kosten je Kilogramm oder Tonne ermittelt. Diese Methode ist ein sehr undifferenziertes Vorgehen und daher für die Vielfalt der logistischen Dienstleistungen schlecht einsetzbar.

 

Die Äquivalenzziffernkalkulation ist eine Erweiterung der Divisionskalkulation. Durch die Gewichtung mit Äquivalenzziffern werden Unterschiede in der Kostenverursachung dargestellt. So ist ein Produkt mit der Äquivalenzziffer 2,0 um 100% teurer als das mit der Äquivalenzziffer 1,0. Durch diese Gewichtung lassen sich rechnerische gleiche Einheiten bilden, für die dann, wie in der Divisionskalkulation, Stückkostensätze errechnet werden. Multipliziert mit der Äquivalenzziffer ergeben sich die wirklichen Kosten für das Produkt.

 

Bei der Zuschlagskalkulation werden Zuschlagssätze gebildet. Hierfür werden die Gemeinkosten anteilig zu den Einzelkosten verrechnet. Dies geschieht mit allen Kostenstellen. Die Summe daraus bildet die Selbstkosten, also die Kosten die für die Erstellung dieses Produktes inklusive Verwaltung und Vertrieb angefallen sind. Darauf wird dann noch ein Gewinnzuschlag gerechnet. Das Ergebnis ist der Selbstkostenpreis.

In der Logistik nimmt diese Verteilung wie oben beschrieben eine sehr wichtige Stelle ein, da hauptsächlich Gemeinkosten, wie Verwaltungs- und  Koordinationskosten, anfallen.