Grundlegende Arten von Wettbewerbsstrategien

Die Realisierung des europäischen Binnenmarktes stellt an den Ver­kehrsmarkt große Anforderungen. Gerade im grenzüberschreitenden Güterverkehr werden für die kommenden Jahre starke Zuwächse prog­nostiziert. Jedoch sprechen die hohe Umweltbelastung und der immer mehr zu verzeichnende Straßenkollaps nicht für eine „Renaissance“ der Eisenbahn. Daher muss die im Vergleich zum Straßenverkehr um­weltfreundlichere Bahn ihre Chance darin suchen, mit Hilfe ihrer eige­nen Leistungsfähigkeit und mit der Hilfe marktgerechter Strategien und Geschäftsmodelle am Wachstum zu profitieren.

 

 

Um die für Schienengüterverkehrsunternehmen relevanten Strategien ableiten zu können, muss man sich zuerst die klassischen Wettbe­werbsstrategien nach Porter vergegenwärtigen. Demnach verfügt ein Unternehmen gegenüber seinen Konkurrenten über verschiedene Stär­ken und Schwächen. Allerdings gibt es drei Grundtypen von Wett­bewerbsvorteilen über die es verfügen kann. Diese sind die Kostenfüh­rerschaft und die Differenzierung und die Konzentration auf Schwerpunkte. Beide resultieren aus der Branchen­struktur und ergeben sich dann, wenn ein Unternehmen besser als das andere ist.

 

Mit der Strategie der Kostenführerschaft verfolgt ein Unternehmen das Ziel der kostengünstigste Anbieter auf dem Markt zu sein. Ein Kosten­vorsprung kann beispielsweise durch eine größenbedingte Kostende­gression, Erfahrungseffekte oder durch unternehmenseigene Techno­logien entstehen. Im Bezug auf Schienengüterverkehrsunternehmen sind günstige Kostenstrukturen vor allem im Einzelwagenverkehr von Relevanz, da sich die Bahn hier einem großen Wettbewerb gegenüber dem LKW ausgesetzt sieht. Als Grund wäre hier zu nennen, dass in diesem Marktsegment sehr hohe Fixkosten anfallen, die sich erst auf längeren Distanzen amortisieren.

 

 

Mit der Differenzierungsstrategie wiederum verfolgt ein Unternehmen die Strategie sich mit bestimmten Merkmalen von seinen Wettbewer­bern abzusetzen und sich bzw. seine Leistung einmalig zu gestalten. Diese Einmaligkeit wird von den Kunden mit einem höheren Preis ent­golten.

 

 

Ein dritter Strategietyp ist die Konzentration auf Schwerpunkte. Unter­nehmen beschränken sich hierbei lediglich darauf Teilmärkte abzude­cken. Eine Konzentration ist sowohl leistungs- als auch branchenbezo­gen denkbar. Die leistungsbezogene Konzentration befasst sich mit der Frage, ob sich ein Unternehmen als Logistikdienstleister sieht, oder sich auf seine Kenkompetenzen beschränkt.