Briefmonopol

 
 
 
 
 

Das Briefmonopol

Das bestehende Briefmonopol beschreibt die exklusive Lizenz der Deutschen Post AG zur Beförderung von Briefsendungen bis 50 Gramm. Diese ist im Postgesetz verankert und läuft  Ende 2007 aus. Private Briefdienstanbieter, die zum Teil jetzt schon in begrenztem Umfang Sendungen zustellen dürfen, werden danach vollends dem Markt beitreten, weitere werden hinzukommen. Die Deutsche Post AG als einstiger Monopolist steht danach im Wettbewerb mit zahlreichen anderen Anbietern. Initiativen zur Liberalisierung des Briefdienstes wurde bereits in den 90er Jahren gestartet. Parallelen hierzu gibt es in zahlreichen anderen Ländern der Europäischen Union, die gleichfalls das Briefmonopol abschaffen und den Markt für zusätzliche Marktteilnehmer öffnen werden.

 

Historisch gesehen ist das Briefmonopol ein Relikt aus der Nachkriegsära und hängt mit der Vereinheitlichung des Postwesens in der alten Bundesrepublik nach 1950 zusammen. Das Angebot eines Universaldienstes also die flächendeckende Grundversorgung mit Postdienstleistungen stand dabei im Mittelpunkt der Überlegungen. Die diesbezügliche Verpflichtung zur Leistungserbringung begründete u.a. das Briefmonopol. Für andere Sparten, etwa den Paketdienst ist die Monopolstellung schon vor Jahrzehnten weggefallen. In früheren Zeiten gab es häufig in den Ländern des deutschen Reichsgebietes immer schon verschiedene Anbieter für Briefdienstleistungen. Die Abgrenzung der einzelnen Dienste erfolgte häufig hinsichtlich der Bestimmungsorte der Sendungen.

 

Mit dem Wegfall des Briefmonopols beginnt eine neue Ära in der Geschichte der Briefzustellung, denn neben dem Zusammenschluss vieler regionaler Anbieter ist das Auftreten neuer Marktgrößen zu erwarten. Neue Serviceleistungen werden angeboten und der Kunde wird sich in der Vielzahl von Angeboten und Tarifen neu orientieren müssen. Expresszustellungen die am selben Tag den Empfänger erreichen werden zunehmen und Abholdienste werden auch für Kunden, mit wenigen Briefsendungen pro Tag zur Selbstverständlichkeit werden. Ausländische Postgesellschaften kommen hinzu und werden und zum einstigen Monopolisten in Wettbewerb treten. Dieser hat aufgrund seiner Bekannt- und Vertrautheit zunächst einmal einen Startvorteil, ähnlich wie seinerzeit die Telekom in der Telefonbranche. Inwieweit er diesen Vorsprung zu seinem Vorteil entwickeln kann wird sich zeigen.