Erfolgsfaktoren in der Kontraktlogistik

Um in diesem Marktsegment erfolgreich agieren zu können, müssen einige wesentliche Erfolgsfaktoren beachtet werden. Wichtig ist es, als Kontraktlogistikdienstleister über einen direkten Zugang zu einem Distributionsnetzwerk verfügen, um die gesamte Kette von der Beschaffung bis zur Endzustellung aus einer Hand abwickeln zu können. Da mittelständische Spediteure einen hohen Grad an Flächen­deckung oft nicht selbstständig erreichen können, sind Kooperationen das einzige Mittel, um gegen große Konzerne mit eigenen Netzen wettbewerbsfähig zu bleiben.

 

Der Aufbau einer positiven Reputation ist bei Kontrakt­logistikgeschäften sehr wichtig. Dabei müssen Unsicherheiten bei den Verladern (Kunden) abgebaut und stattdessen Vertrauen aufgebaut werden. Zufriedene Referenzkunden und bereits bestehende Kontakte tragen einen großen Teil dazu bei, dieses Vertrauen aufzubauen und bei Ausschreibungen berücksichtigt zu werden.

Um auf dem Markt zu bestehen sind Fach-, Problem­lösungs- und darüber hinaus auch IT-Kompetenz unerlässlich. Es kommt auf gute und detaillierte Kenntnisse über die Branche des Verladers an, da bei Kontraktlogistikgeschäften Zusatzleistungen erbracht werden, die spezifische Kenntnisse über die Gegebenheiten, gesetzlichen Vor­schriften und Besonderheiten der Branche des Verladers erfordern. Dienstleister müssen sich aus diesem Grund in die Kundenprozesse integrieren können, sowie mittels eigener Tools Prozesse aufnehmen und darstellen, um Schwach­­st­ellen identifizieren zu  können. Diese Prozessaufnahmen und -bewertungen bilden typischer­weise die Grund­lage der Angebots­erstellung.

Da die IT in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, müssen Dienstleister für ein erfolgreiches Bestehen in der Kontrakt­logistik über eine hohe IT-Kompetenz verfügen. Die Kundenanbindung im Bereich der IT, d.h. die Verbindung der eigenen ERP-Systeme mit den Systemen der Kunden, steht hier besonders im Vordergrund. Für die Verlader ist es darüber hinaus wichtig, dass der Dienst­leister über Beratungskompetenz verfügt und bei Problemen beratend zu Seite stehen kann.

In der Kontraktlogistik werden so genannte gewidmete Ressourcen eingesetzt, d.h. ein Dienstleister muss kunden­individuelle Investitionen tätigen, um das Geschäft den Anforderungen entsprechend ausführen zu können. Dies birgt für ihn ein zunehmendes Risiko, da sich die Vertragslaufzeiten tendenziell verkürzen und die Investitionen eine große Abhängigkeit vom Verlader mit sich bringen. Dabei muss auch beachtet werden, dass für jeden Kunden individuell geschultes Personal eingesetzt werden muss. Diese Risikofaktoren muss der Dienstleister abwägen, daher zählt die Risikobereitschaft auch zu einem Erfolgsfaktor in der Kontraktlogistik.