Aufgaben und Funktionen von Luftfrachthubs

Um möglicht viele Ziele weltweit zu erreichen ist ein flächen­deck­en­des Netz mit vielen Standorten nötig. Um dann von diesen Stand­orten möglichst alle Ziele zu bedienen bestehen generell zwei Möglichkeiten der Netzbildung: das Punkt-zu-Punkt-Prinzip und das Hub-and-Spoke-Prinzip. Beim Punkt-zu-Punkt-Prinzip werden alle De­stinationen direkt miteinander verbunden Im Gegensatz dazu werden beim Hub-and-Spoke-Prinzip jedoch alle Destinationen mit einem zentralen Hub verbunden.

 

 

Der Hub (Nabe) liegt meist zentral im Netz und ist ähnlich wie bei einem Rad über die Spokes (Speiche) mit den einzelnen Netzknoten verbunden.

Der Hub dient als zentraler Knoten- und Umschlagpunkt, an dem alle Flugzeuge der Spoke-Relationen zum etwa gleichen Zeitpunkt eintreffen. Die einzelnen Sendungen werden entladen, neu sortiert und wieder in die Flugzeuge verladen, die dann umgehend wieder an den Endpunkt der Speiche fliegen.

Punkt-zu-Punkt vs. Hub-and-Spoke

Um eine Verbindung anbieten zu können muss das dafür nötige Fluggerät, Abfertigungspersonal sowie eine Crew vorgehalten werden, was mit Kosten verbunden ist. Am Beispiel ist zu sehen, dass für fünf Destinationen im Punt-zu-Punkt-Prinzip bereits zehn Relationen nötig sind, beim Hub-and-Spoke-Prinzip die Zahl der Relationen auf vier reduziert werden kann. Generell lassen sich die benötigten Flüge D mit den folgenden Formeln für n Destinationen berechnen. Bei den Formeln ist zu beachten, dass in der Berechnung der Hin- und Rückflug der jeweiligen Relation berücksichtigt ist.

 

 

Hub and Spoke

Punkt-zu-Punkt

Formel

D =  2(n-1)

D = n (n-1)

n1 = 5

4

20

n2 = 10

9

90

n3 = 15

14

210

n4 = 20

19

380

 

 

 

Durch diese Reduktion der Relationen, die vorzuhalten wären, ergeben sich zwei wesentliche Vor­teile des Hub-and-Spoke-Netzes. Zum einen muss weniger Fluggerät und Personal vorgehalten werden und zum anderen werden die Flüge auf den Speichen-Relationen besser ausgelastet, da ein Bündelungs­effekt eintritt, was niedrigere Stückkosten zur Folge hat. Bündelung bedeutet in diesem Fall, dass durch die Konsolidierung beim Umschlag im Hub die Maschinen, die wieder zurück zum Spoke-Punkt fliegen, viel mehr Sendungen an Bord haben, als wenn diese nur zwischen zwei Spoke-Punkten verkehren würden. In der Praxis werden meist mehrere regionale Hubs mit einem großen Hub, dem so genannten Super-Hub, verbunden, um die durch den Hubverkehr entstehenden Umwege klein zu halten und um auf eventuell auftretende Störungen flexibler reagieren zu können.