Standortfaktoren : Kapazität und Slotverfügbarkeit

Um einen neuen Hub zu errichten muss bei der Standortwahl abgewogen werden, ob der Flughafen, an dem der Hub angesiedelt werden soll, die für den Betrieb notwendige Kapazität bietet. Das heißt im Detail, dass geprüft werden muss, ob die Start- und Landebahnen entsprechend ausgebaut sind, damit auch in Stoßzeiten keine Wartezeiten für die Starts und Landungen entstehen und somit Warteschleifen verhindert werden können. Es muss genügend Fläche am Flughafen zu Errichtung eigener Hallen bereitstehen; diese Hallen werden dazu benötigt, um die technischen Einrichtungen für die Sortierung und Vorbereitung der Sendungen für den Weiterflug unter­zu­bringen. Desweiteren müssen an einem zentralen Hubstandort Hangars für die technische Überprüfung, Wartung und Reparatur der Flugzeuge vorgehalten werden, damit Ausfallzeiten durch Defekte am Fluggerät möglichst gering gehalten werden können. So errichtet DHL im Zuge des Umzugs des Europahubs von Brüssel nach Leipzig dort einen eigenen Hangar mit einer Grundfläche von 23.000m² und einer Höhe von 32m, der bis zu zwei Frachter vom Typ Airbus A380 aufnehmen kann.

 

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Standortwahl ist die Verfügbarkeit von interessanten Slots. Integrators befördern Sendungen meist im Nacht­sprung und sind somit auf Slots zwischen 22 Uhr und 1 Uhr nachts, sowie in den frühen Morgenstunden von 4 Uhr bis 7 Uhr angewiesen. Ein Flughafen, an dem diese Slots bereits belegt, oder aufgrund eines Nacht­flug­verbots nicht verfügbar sind, ist für Integrators somit denkbar un­attrak­tiv. Ebenso wichtig ist die generelle Slotverfügbarkeit am Flughafen. Es ist günstiger für einen Carrier, wenn viele Slots frei sind, da somit flexibler auf eventuelle Folgeverspätungen oder andere Unregelmäßigkeiten im Ablauf reagiert werden kann.